Mobile Bäume zur Erprobung von Sensorik

Bei diesem Projekt geht es um die Erprobung von Sensorik an transportablen Bäumen. Dazu wurden drei Bäume in mobilen Pflanzgefäßen auf dem Linzer Marktplatz aufgestellt und mit zwei Arten von Sensorik ausgestattet. Im Wurzelbereich wurden Sensoren zur Messung der Bodenfeuchtigkeit angebracht. Am oberen Baumstamm befinden sich Sensoren zur Messung der Wasserleitfähigkeit im Xylem des Baumes, der Schicht, die für den Wasserfluss in die Krone verantwortlich ist.

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Aufbau und Querschnitt des Pflanzkübels

Mit dieser Maßnahme wollen wir Erfahrungen in der Nutzung von Sensoren und der Erhebung von Daten sammeln. Wir wollen lernen, welche Erkenntnisse uns die Sensoren liefern und wie wir diese in eine Plattform integrieren und auswerten können. Außerdem interessiert uns, wie wir die Daten mit anderen Informationen, z. B. Wetterdaten, Temperatur und Niederschlagsmengen kombinieren können. Es geht auch darum Prognosen abzuleiten, um bessere Entscheidungen zu treffen. So soll die Entscheidung ob und wann Pflanzen in der Stadt bewässert werden müssen, zukünftig durch die Daten und Meldungen an den Bauhof vereinfacht werden. Wenn beispielsweise für die nächsten Tagen Regen gemeldet ist und der Baum noch ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt ist, muss nicht bewässert werden.

Perspektivisch sollen weitere Bäume an unterschiedlichen Standorten mit Sensoren ausgestattet werden. Mithilfe größerer Datenmengen und der Zusammenlegung mit überregionalen Daten wollen wir erfassen, welche Bäume besonders empfindlich für Trockenstress sind und welche Bäume sich besser auf längere Trockenperioden einstellen können.

Die Bäume wurden in Abstimmung mit einer Landschaftsbiologin von der Größe her so dimensioniert, dass sie möglichst viele Jahre in den Behältnissen verbleiben können. Bei der Auswahl der Pflanzen wurde darauf geachtet, dass sie heimisch, insektenfreundlich, pflegeleicht und ungiftig sind. Für den Standort auf dem Marktplatz wurde daher der Speierling (Sorbus domestica) ausgewählt. Die Jungbäume wachsen in den nächsten Jahren weiter heran und werden später Schatten auf dem sehr hitzebelasteten Marktplatz spenden und die Luft- und Aufenthaltsqualität auf dem Marktplatz steigern.

Da die große Freifläche des Marktplatzes für Veranstaltungen freigehalten werden muss und unterirdisch Versorgungsleitungen verlaufen, ist hier nur Begrünung mit transportablen Pflanzen möglich. Die ausgewählten Pflanzkübel verfügen über ein einen großen Wasserspeicher, welcher langfristig Wasserressourcen einspart und den Bewässerungsaufwand für den Bauhof reduziert. Perspektivisch sollen die erhobenen Daten in eine eigene Datenplattform einfließen und öffentlich kommuniziert werden.

Diese Maßnahme dient der Sammlung von Erfahrungen sowie der Schaffung einer besseren Daten- und Planungsgrundlage für Klimawandelanpassungsmaßnahmen und Prognosen, um eine vernetzte Sensorik- Infrastruktur für Klima- und Umweltdaten aufzubauen. Weiterhin möchten wir perspektivisch durch die Ausweitung der Maßnahme auf andere Standorte einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und somit die Lebensqualität der in der Region lebenden Menschen steigern.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, welche Bedeutung Stadtbäume für das Klima haben und wie Sensorik zum Schutz der Bäume beitragen kann, klicken Sie auf folgenden Link: Stadtbäume im Stress - ZDFmediathek

Kontakt:
Karin Wessel
karin.wessel@linz.de
+49(0)1622554226